Noten als Maßstab der Intelligenz?
- Sofia Sgurski
- Feb 26
- 3 min read
In den meisten Schulen werden die Leistungen von Schülern nach dem klassischen Notensystem bewertet. Doch sagt dies viel über die wirkliche Intelligenz des Kindes aus?
Zunächst muss man erst herausfinden, wozu Noten erschaffen wurden. Die sogenannten Leistungsbewertungen wurden eingeführt, um Wissen und Fähigkeiten messbar zu machen und Leistungen zu vergleichen, um subjektive Eindrücke zu minimieren und Leistungen anhand festgelegter Kriterien zu bewerten. Dabei werden diese durch Arbeiten und Tests oder der mündlichen Mitarbeit überprüft. Solche Leistungskontrollen üben bei vielen Kindern Druck aus, wodurch es schwierig wird, mit anderen Schritt zu halten. Viele meinen unter anderem auch, dass es nichts nützt, denn mit der Zeit gerät der gesamte Stoff in Vergessenheit, und die meisten Inhalte sind im späteren Leben ohnehin nicht relevant. Schlecht ist nur, dass solche Kleinigkeiten viel über die Zukunft entscheiden und manche in Verlegenheit bringen, denn ohne einen guten Abschluss sind die Chancen auf eine erfolgreiche Zukunft eingeschränkt. Noten spielen oft eine Rolle bei der Vergabe von Ausbildungsplätzen, Studienplätzen oder Jobs. Sie dienen bei der Auswahl geeigneter Kandidat:innen. Und genau das macht ein schlechtes Gewissen, weil die Masse an Konkurrenz überdurchschnittlich groß ist.
Allerdings werden nicht alle Schüler gerecht bewertet. Ein Beweis für ungerechte Benotung ist eine Studie der Universität Mannheim (2020), die zeigt, dass Schüler mit Migrationshintergrund bei gleicher Leistung in Mathematik im Durchschnitt schlechtere Noten erhalten als Schüler ohne Migrationshintergrund. Laut Statistik empfinden 30% bis 50% der Schüler während ihrer Schullaufbahn mindestens eine Note als ungerecht. Dabei sollten Zensuren eigentlich ein objektives Bewertungssystem sein. Häufig sind Noten aber nicht rein objektiv, denn jeder Lehrer legt leicht variierende Bewertungsmaßstäbe an und bewertet auch leistungsunabhängige Faktoren wie das Sozialverhalten oder den Sprachstil eines Schülers. Auch die persönliche Sympathie spielt bei der Benotung häufig eine Rolle, auch wenn die Lehrer dazu angehalten sind, unabhängig von diesem Faktor zu bewerten. Dabei ist es völlig egal, wie gut das Kind im Unterricht ist. Somit bleibt die Klugheit des Kindes nebensächlich.
Es steht jedoch fest, dass man ein fleißiges Kind nicht auf eine Ebene stellen kann wie ein Kind, welches lediglich abschreibt und gute Noten bekommt , nur weil die Lehrkraft es lieber hat.
Doch kommen wir nun zum wesentlichen Thema- Die individuelle Intelligenz. Es gibt zwei Gründe, warum ein Kind gut oder schlecht lernt:
Ein Teil der persönlichen Stärken eines Kindes liegt auf der genetischen Ebene und wird von den Eltern übertragen. Der Wunsch, neues Wissen zu erwerben und die Leichtigkeit, Informationen zu assimilieren, hängt von ihrem Schweregrad ab. Der andere Teil ist die Intelligenz anhand des Charakters.
Man braucht gewisse Charaktereigenschaften, um gut in der Schule zu sein. Dabei sind die wichtigsten: Fleiß, Zielstrebigkeit und die sozio-emotionalen Fähigkeiten. Das sind persönliche Eigenschaften, wie Offenheit , Wertvorstellung und die Fähigkeit, Beziehungen aufzubauen und aufrechtzuerhalten. Die grundsätzlich nicht messbar sind , allerdings den Aufenthalt in der Schule etwas leichter.
Unter anderem kann Intelligenz auch von anderen Faktoren beeinflusst werden. Wie zum Beispiel Erfahrung. Je mehr Erfahrung eine Person in einem beliebigen Bereich hat, desto geschickter ist diese. Wenn du dich also jahrelang für Geschichte interessiert hast und bereits sehr kenntnisreich bist, dann bist du viel erfahrener als Personen, die sich für andere Bereiche neben Geschichte ausgeschlossen haben.
Darüber hinaus spielt der Wohlstand eine relativ enorme Rolle. Man hat mehr Möglichkeiten, wenn man mehr besitzt. Allerdings ist es wichtig, diese Gelegenheiten richtig auszunutzen. Dies deutet erneut darauf hin, wie wichtig es für die individuelle Entwicklung ist, zielstrebig und lernbereit zu sein!
Man muss jedoch berücksichtigen, dass Intelligenz in vielen verschiedenen Formen existiert, wie zum Beispiel: Sprachliche Intelligenz, zwischenmenschliche Intelligenz und so weiter.
Ein Kind , das in der Schule gute Leistungen erbringt, mag vorteilhaft im logischen Denken oder im Merken von Informationen sein, während es vielleicht Schwierigkeiten im sprachlichen Bereich hat. Auf der anderen Seite gibt es Kinder, die nicht besonders in der Schule glänzen, aber in anderen Bereichen, wie zum Beispiel beim Zeichnen oder in IT, außergewöhnliche Talente zeigen. Es gibt unzählige Arten von Intelligenz, die weit über schulische Noten hinausgehen und dementsprechend unermesslich sind. Deshalb sollte man die Einzigartigkeit jedes Kindes schätzen und seine Stärken auf vielfältige Weise anerkennen.

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